Multi­codierung

In unseren Städten verdichten und überlagern sich immer stärker vielfältige Nutzungsinteressen einer diversifizierten Gesellschaft. Daher müssen wir die grünen Freiflächen in der Stadt mehrdimensionaler machen. Sie sind Spiel- und Sporträume, Ruhe- und Genussräume, Orte der Hitzevorsorge und Biodiversität. Indem wir von Multicodierung sprechen, berücksichtigen wir eine neue Dimension städtischen Handelns, die wir mit dem Begriff der Freiraumfunktionen nicht in den Griff bekommen. Durch Multicodierung werden die Codes, also die unterschiedlichen Interessenlagen der Akteure im städtischen Freiraum, einbezogen und miteinander synchronisiert. Wir haben es dabei mit handelnden Personen zu tun, mit denen über Akzeptanz, Verantwortung, Mitwirkung und Teilhabe zu verhandeln ist. Multicodierung bezieht sich nicht allein auf die Mehrfachnutzung grüner Freiflächen. Sie ist auch eine Strategie, um andere städtische Freiflächen wie Straßenräume, Stellplatzanlagen, Dachflächen, Sport-, Schul- oder wasserwirtschaftlich genutzte Flächen zu qualifizieren. Damit es gelingt, die Nutzungsinteressen der unterschiedlichen Freiraumakteure zusammenzubringen, benötigen wir neue Raumtaktiken und Prozessstrategien.

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